(3) Aller guten Dinge sind 3

Lasst ihr abends vorm Einschlafen euren Tag nochmal Revue passieren? Manchmal ist das angenehm, manchmal peinlich und manche Tage sind so ereignislos, dass man wenigstens schnell einschläft.
Aber lasst uns doch mal etwas versuchen: Jeder überlegt sich am Ende des Tages, welches die 3 schönsten Dinge für ihn/sie waren. Natürlich kann man das nicht das ganze Jahr über machen, aber vielleicht eine Woche oder zehn Tage lang; einfach überlegen: Was war heute gut oder schön oder nützlich, was ist gut gelaufen? Ich habe das schon mal gemacht (und möchte es jetzt wieder ausprobieren) und habe gemerkt: Nur selten sind die schönsten Punkte auf der Liste materieller Natur. Klar, an Weihnachten oder am Geburtstag wird´s knifflig aber ganz ehrlich: Letztlich macht es doch fast noch mehr Freude, den anderen zuzusehen, wie sie sich über dein Geschenk freuen, oder? 
Aber worauf läuft das alles hinaus? Soll ich mich über jeden Käfer freuen, in den Tag hinein leben und meine Ansprüche total runterschrauben? Und wenn mir keine drei Dinge einfallen?
Es gibt natürlich Tage, an denen es schwerfällt, sich ein zweites oder drittes Ding einfallen zu lassen. Und es geht auch nicht darum, sich die Anden-Trekking-Träume abzugewöhnen. Der springende Punkt ist doch, dass man die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen weiß. Ihr kennt doch "Die fabelhafte Welt der Amélie"? Sie mag es, Steine übers Wasser springen zu lassen oder die Kruste ihrer Créme brulée mit dem Löffel zu knacken. Das ist Genuss und Lebensfreude, die nicht mit Geld zu kaufen ist.
Ich habe auch meine Trekking-Träume. Skandinavien wäre schön. Und bis ich das Geld zusammen habe, erfreue ich mich an dem Metallic-Grün der Käfer, dem Knacken beim Öffnen des neuen Nutella-Glases und jedem Lacher zwischen meinem Freund und mir.
Es ist 12:27. Das war Ding 1.

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