Frauen gestand man jahrelang immer
wieder anerkennend zu, multi tasking-fähig zu sein. Damit
war gemeint, dass sie im Gegensatz zu den Neandertalern an ihrer
Seite den Telefonhörer halten konnten, ohne dafür das Baby fallen
zu lassen.
Das ist nicht nett gegenüber den
Neandertalern.
Und falsch ist es auch. Jeder kann
sein Zimmer aufräumen und gleichzeitig Musik hören. Allerdings wird
multi tasking völlig überschätzt. Gerade im Zusammenhang
mit Internet-Arbeit wie Artikel lesen, Mail checken u. dgl. Warum?
Ich habe bei mir festgestellt, dass meine Konzentrationsfähigkeit
leidet, wenn ich zu oft und zu schnell zwischen solchen Aufgaben
wechsele. Anfangs dachte ich auch, ich würde Zeit sparen, wenn ich
meine Mails lese, während eine andere Seite noch lädt. Und wenn mir
zwischendurch etwas einfällt, was ich googeln will, unterbreche ich
sofort meinen Lesefluss und öffne den nächsten Tab. So nach dem
Motto: Dann vergess ich´s nicht, dann ist es gemacht.
Vergesst es.
Das Gehirn braucht immer ein paar
Sekunden, um sich in einen neuen Sachverhalt einzugewöhnen; dieser
Gleichzeitigkeits-Tick schwächt nur die Konzentration. Soweit es
mich betrifft, nur wenn ich online bin; gut so, aber auch das ist
schon ärgerlich. Es ist nämlich gar nicht so leicht, sich das
wieder abzugewöhnen, jedem Reflex nachzugeben. Kennt ihr das auch?
Würde mich interessieren; wir hatten das Thema auch schon mal im
Forum angesprochen, soweit ich mich erinnere.
Diese Erfahrungen sind auf meinem
Mist gewachsen, die Fakten dazu aber nicht: Hirnforscher wie Ernst
Pöppel seien dazu empfohlen und zum Überblick dieser Artikel
über die Forschungsergebnisse von Miriam Meckel in der
Computerwoche.
Fazit: Wenn man die Dinge eins nach
dem anderen abarbeitet, dann kann man sie auch tatsächlich
abhaken.
Und dann hat man wirklich
Zeit.
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