(5) Hypnose auf 18 Zoll

Frauen gestand man jahrelang immer wieder anerkennend zu, multi tasking-fähig zu sein. Damit war gemeint, dass sie im Gegensatz zu den Neandertalern an ihrer Seite den Telefonhörer halten konnten, ohne dafür das Baby fallen zu lassen.
Das ist nicht nett gegenüber den Neandertalern.
Und falsch ist es auch. Jeder kann sein Zimmer aufräumen und gleichzeitig Musik hören. Allerdings wird multi tasking völlig überschätzt. Gerade im Zusammenhang mit Internet-Arbeit wie Artikel lesen, Mail checken u. dgl. Warum? Ich habe bei mir festgestellt, dass meine Konzentrationsfähigkeit leidet, wenn ich zu oft und zu schnell zwischen solchen Aufgaben wechsele. Anfangs dachte ich auch, ich würde Zeit sparen, wenn ich meine Mails lese, während eine andere Seite noch lädt. Und wenn mir zwischendurch etwas einfällt, was ich googeln will, unterbreche ich sofort meinen Lesefluss und öffne den nächsten Tab. So nach dem Motto: Dann vergess ich´s nicht, dann ist es gemacht. 
Vergesst es.
Das Gehirn braucht immer ein paar Sekunden, um sich in einen neuen Sachverhalt einzugewöhnen; dieser Gleichzeitigkeits-Tick schwächt nur die Konzentration. Soweit es mich betrifft, nur wenn ich online bin; gut so, aber auch das ist schon ärgerlich. Es ist nämlich gar nicht so leicht, sich das wieder abzugewöhnen, jedem Reflex nachzugeben. Kennt ihr das auch? Würde mich interessieren; wir hatten das Thema auch schon mal im Forum angesprochen, soweit ich mich erinnere. 
Diese Erfahrungen sind auf meinem Mist gewachsen, die Fakten dazu aber nicht: Hirnforscher wie Ernst Pöppel seien dazu empfohlen und zum Überblick dieser Artikel über die Forschungsergebnisse von Miriam Meckel in der Computerwoche.
Fazit: Wenn man die Dinge eins nach dem anderen abarbeitet, dann kann man sie auch tatsächlich abhaken. 
Und dann hat man wirklich Zeit. 

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